Beginnen möchte ich diesen Beitrag mit einem herzlichen Dank
an all die aufmerksamen LeserInnen auf diversen Bücherplattformen. Ihnen ist es
zu verdanken, das dreisten Dieben und Kopierern schnell das Handwerk gelegt
werden konnte. Zumindest vorübergehend.
DANKE! DANKE! DANKE! DANKE!
Persönlich bin ich von diesem neuen „Sport“ noch nicht
betroffen … hoffe ich jedenfalls … doch das Thema bringt mich dermaßen auf die
Palme, dass ich meinen Mund nicht halten kann.
Bisher habe ich mich schon darüber aufgeregt, wenn
locker-flockig Ideendiebstahl betrieben wurde.
Okay, viele sehen das eher als Kavaliersdelikt, ich nenne es
unverschämt.
Klar, man kann das Rad nicht neu erfinden, somit wird es
immer wieder Storys geben, die den gleichen Grundgedanken verarbeiten. Aber …
wenn ich ein Buch veröffentliche und nur wenige Tage später finde ich den Plot
bei einem anderen Autor, zudem noch im gleichen Genre, dann ist es für mich
kein Zufall mehr. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass ich mit dieser
Meinung allein stehe. Naja, daran habe ich mich gewöhnt und lebe damit.
Mir ist ein solches Verhalten jedoch zu blöd und zu
peinlich, selbst wenn die Idee noch so gut ist.
Was inzwischen auf dem Markt abgeht, schlägt allerdings dem
Fass den Boden aus!
Wie schmerzfrei und abgewichst muss man sein, anderen
AutorenInnen das geistige Eigentum zu stehlen? Schlimm genug, dass jemand die Originalstory
einer anderen Autorin leicht abgeändert und kostenlos als eigenes Werk
angeboten hat. Jetzt hat ein sogenannter „Verlag“ gestohlenes Material sogar 1:
1 kopiert auf Amazon in den Verkauf gestellt.
Sicher, man kennt dieses Verhalten aus der Musik- und
Filmbranche. Damit ist zwischenzeitlich nicht mehr viel Geld zu machen. Nun
geht man an die Indie-Autoren heran, wohl in der Hoffnung … die merken es nicht
oder … die haben nicht genug Arsch in der Hose, sich einen Anwalt zu nehmen.
Leider werden viele betroffene AutorenInnen davor
zurückschrecken. Es ist mit Ärger und einem enormen Energieaufwand verbunden.
Da unsere Rechtsprechung in dieser Hinsicht auch nicht gerade gut geregelt ist,
werden die meisten den Einsatz scheuen.
Mich kotzt diese ganze Situation einfach nur an. Erst werden
Verkaufsbücher gecrackt und auf dubiosen Plattformen kostenlos zum Download
angeboten. Daran hat man sich als Autor inzwischen gewöhnt und nimmt es hin.
Die treuen Leser kaufen unsere Bücher legal und belohnen uns so für die Arbeit,
die wir in ein Buch stecken. Ein paar „schwarze Schafe“, die sich illegal bedienen,
sehe ich da nicht als so gravierend an.
Dass jetzt allerdings abgeschlossene Geschichten unter
falschem Namen und mit dem Label eines Verlages in den Verkauf gestellt werden
… ein absolutes No-Go. Hier wird nicht nur geistiges Eigentum gestohlen, sondern
der Autor wird um die Früchte seiner Arbeit betrogen.
Eine Person, die entweder zu blöd ist, selbst ein Buch zu
schreiben oder einfach nur zu faul, bereichert sich auf Kosten anderer.
Ich nenne es Betrug!
Die Leidtragenden sind in diesem Fall allerdings auch die
Leser und Leserinnen.
Viele AutorenInnen, unter anderem auch ich, werden ihre
bisher kostenlos zur Verfügung gestellten, unlektorierten Werke nicht mehr auf
den entsprechenden Plattformen einstellen. Die Gefahr, beklaut zu werden, ist
einfach zu groß.
Gerade für VielleserInnen und Familien mit geringem
Einkommen finde ich das sehr bedauerlich. Hier eine Lösung zu finden, die allen
gerecht wird, ist jedoch nicht ganz einfach.
Was mich dabei noch extrem ärgert … das Feedback geht uns
Autoren ebenfalls verloren. Gerade bei einer neuen Geschichte finde ich es
immer sehr spannend, die Meinung der LeserInnen zu erfahren.
Soooooo … etwas Frust abgelassen, besser geht es mir bei dem
Gedanken an den ganzen Bullshit allerdings nicht.